Niemals: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Niemals: Thriller' von Andreas Pflüger
4.35
4.4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Niemals: Thriller"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:475
EAN:9783518427569

Rezensionen zu "Niemals: Thriller"

  1. Der Weg der Kriegerin geht weiter!

    Vor wenigen Monaten hat Jenny Aaron ihren größten Feind zur Strecke gebracht. Und doch lässt sie dieser Mann nicht los. Wie Grüße aus dem Jenseits erhält sie von Holm eine Botschaft voller Rätsel, die ihr Leben wieder in Gefahr bringt. Unterstützt von Pavlik - ihrem Kollegen, Mentor bestem Freund - muss sie sich in Marokko weiteren Dämonen ihrer Vergangenheit stellen.
    „Niemals“ von Andreas Pflüger ist der zweite Teil aus der Reihe um Jenny Aaron. Es empfiehlt sich jedenfalls, nicht nur um der Handlung folgen zu können, sondern weil es einfach großartig geschrieben ist, „Endgültig“ davor zu kennen.
    Jenny Aaron ist ein ganz besondere Superheldin: vor einigen Jahren bei einem Einsatz durch eine Verletzung erblindet, hat sie sich mit ungeheurerer Entschlossenheit und Mut zurück ins Leben gekämpft. Nun kehr sie zurück in die „Abteilung“, eine Sondereinheit für die eher inoffiziellen Geschichten. Aarons Kampf ist persönlich, die Gefahr - Terrorismus, skrupellos finanziert - aber global.
    Es ist der Kodex des Bushido, der “Weg des Kriegers“, auf den Aaron sich verlässt. Die fernöstliche Meditation steckt in einer Kampfmaschine. Man mag sich natürlich, manchmal zu Recht fragen, ob man das alles dieser Protagonistin, einer Frau, noch dazu blind, zutrauen kann. Sei’s drum, dachte ich mir dann immer wieder. Bei James Bond fragt auch keiner nach, wie realistisch die Story ist.
    Es sind viele Dinge, die ich an Andreas Pflügers Thrillern mag: Sie sind hochintelligent, actiongeladen, poetisch, politisch, besonnen, rasant, Frauen haben das Kommando, Männer das Nachschauen, der Plot ist mit diversen Rückblenden großartig komponiert, aber niemals verwirrend, der Ausgang lässt sich zwar erahnen, die Wendung kommt aber trotzdem so schnell wie Aarons Handkantenschlag.

  1. 3
    04. Aug 2018 

    Marrakesch

    Obwohl sich Jenny Aaron trotz ihrer Blindheit gut in ihrer Umgebung orientieren kann, hat sie sich mit ihrer Behinderung nicht abgefunden. Über eventuelle Behandlungsmöglichkeiten und über noch einige Themen will sich Jenny während eines Aufenthaltes in Schweden Klarheit verschaffen. Etwas überrascht ist sie von dem Angebot, zur Abteilung zurückzukehren. Zwar würde sich damit ihr sehnlichster Wunsch erfüllen, aber kann sie den Job überhaupt noch ausüben? Natürlich kann Jenny Aaron nicht ablehnen und gemeinsam mit ihren ehemaligen Partner Pavlik übernimmt sie einen Fall, der sie in große Gefahr bringt.

    In ihrem zweiten Auftritt muss Jenny Aaron abwägen, inwieweit sie ihre Tätigkeit trotz ihrer Sehbehinderung ausüben kann. Gleichzeitig erweist sich der Fall als äußerst knifflig, immer mehr Bezüge zu ihrer Vergangenheit und alten Fällen tauchen auf. Hin und hergerissen zwischen der Sorge um ihre Gesundheit und ihrem Willen, die Ermittlung zum Abschluss zu bringen, schwebt Jenny Aaron häufig in Gefahr, sich zu viel zuzumuten.

    In diesem intelligent komponierten Thriller wird sachkundig über das Leben mit einer Sehbehinderung geschrieben. Man bewundert Aaron wie sie es gelernt hat, das Sehen mit anderen Sinnen zu ersetzen. Fast wirkt sie wie eine Frau mit Superkräften. Gerade wenn sie als Polizistin sich gegen Verbrecher behaupten muss, erscheint es beinahe unglaublich, wie sie das alles schafft. Gleichzeitig fordert der Fall sie außerordentlich, um ihr hier folgen zu können, wird in die Vergangenheit zurückgeblendet. Mitunter ist man doch etwas erstaunt, welche Befugnisse die Abteilung hat. Heutzutage wundert man sich zwar manchmal über gar nichts mehr, aber man fragt sich schon, ob es nicht doch etwas zu weit geht. Durch die zwar interessante Beschäftigung mit dem Umgang mit der Blindheit und die erläuternden Rückblenden geht allerdings die Spannung ein wenig verloren. Und so kleinteilig der Verlauf der Untersuchung beschrieben wird, so plötzlich und schnell kommt die Auflösung.

    Dieser kluge Kriminalroman erfordert aufmerksames Lesen und bietet informative Unterhaltung.
    3,5 Sterne

  1. Rache nehmen heißt oft, sich selbst zu opfern!

    "Wie blind, wie schwach wir sind, und glauben doch, so scharf zu sehen und glauben doch, so stark zu sein!" (Emmy von Rothenfels)
    Nach ihrem letzten Fall, bei dem sie ihr Erzrivalen Holm diesen mit seinem Leben bezahlen musste und Pavlik schwer verletzt wurde, erholt sich Ermittlerin Jenny Aaron bei ihrem ehemaligen Vorgesetzten Lissek auf Färöer. Das aufflammende hell dunkel sehen hat Aaron etwas irritiert, kann es sein das sie ihr Augenlicht zurückbekommt? Sie hat Angst sich der Wahrheit zustellen, außerdem muss sie sich über Demircis Frage, ob sie zur Einheit zurückkehrt klar werden. Professor Reimer, der ein Institut für Blinde hat, erklärt Aaron seine Therapieform. Doch bevor sie sich auf diese Therapie einlassen kann, bekommt sie einen Brief von einem Anwalt. Der getötet Holm hat ihr sein Erbe vermacht, dafür muss sie sich jedoch in Marrakesch identifizieren. Aaron ist sich sicher, das dieses Geld gestohlen ist, anderseits könnte man viel Gutes mit dieser Erbschaft bewirken. Zusammen mit Pavlik macht sich Aaron auf den Weg nach Marrakesch, doch nicht ohne genügend Vorkehrungen zu treffen. In Marrakesch entdecken sie schnell, dass sie verfolgt werden, den der ursprüngliche Eigentümer möchte sein Geld wieder haben. Ohne zu ahnen, das der gefährlichste Mann der Welt längst schon auf sie wartet, um ihn zu töten ist Aaron zu allem bereit.

    Meine Meinung:
    Der erste Band mit der blinden Ermittlerin konnte mich noch nicht vollständig überzeugen. Doch dieses Buch hat mir bei weitem besser gefallen, vielleicht weil ich nun die Ermittlerin und ihre Eigenheiten schon besser kannte. Ich würde auch jedem Leser raten, das Buch "Endgültig" vorab zu lesen, den dadurch bekommt man einen besseren Einblick auf Jenny Aaron. Außerdem baut sich dieses Buch anhand des ersten Bandes weiter auf, so das man vieles besser versteht. Natürlich ist der Fall abgeschlossen, doch viele Ereignisse laufen ineinander. Der Schreibstil war am Anfang für mich anfänglich gewöhnungsbedürftig, aber in diesem Buch fand ich es bei weitem besser. Auch das Cover, das an den Vorband anschließt gefällt mir wieder sehr gut. Inzwischen bange ich schon förmlich mit Pavlik und Aaron mit und hoffe, dass den beiden Freunden nicht passiert. Bei den spannenden Actionszenen, habe ich selten so fesselndes erlebt, sodass Seite um Seite nur so dahin fliegt. Inzwischen hat mich Andreas Pflüger wirklich überzeugt und so freue ich mich auch schon auf weitere Abenteuer mit Aaron, Pavlik und ihrem Team. In der Hoffnung das Aaron ihr Augenlicht wenigstens zum Teil zurückbekommt, warte ich auf den nächsten Teil und gebe 4 1/2 von 5 Sterne.